Nach knapp zweieinhalb Jahren Pandemie und Homeoffice kamen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) am vergangenen Freitag in den Trierer Viehmarktthermen erstmals wieder als Team zusammen. “Der wichtigste Gast des Tages sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Institut in den letzten 50 Jahren mit ihren Produkten stetig weiterentwickelt haben”, brachte es Direktorin Prof. Dr. Claudia Dalbert auf den Punkt. Sie selbst begleitet das Institut seit knapp 50 Jahren. “Dieser Abend ist für uns alle ein Familientreffen, ein Freundestreffen.” Gemeinsam mit den Freundinnen und Kooperationspartnern der Leibniz-Gemeinschaft fand ein Abend mit regem Austausch statt.
“Das ZPID gibt es nicht ohne die Universität Trier, sie ist Teil der Universität Trier”, betonte Claudia Dalbert. Aus dem 1972 begonnenen Projekt zur psychologischen Information und Dokumentation mit fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Universität Trier bildete sich in den vergangenen fünfzig Jahren ein internationales Infrastrukturinstitut.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer würdigte die erfolgreiche Entwicklung des ZPID und betonte die besondere Bedeutung des Instituts in der deutschen Forschungslandschaft und für den Wissenschaftsstandort Trier. „Mit dem ZPID verfügt Rheinland-Pfalz über eine herausragende Infrastruktur für Forschende und Praktizierende im Bereich der Psychologie und der angrenzenden Fächer. Mit seinen Diensten, Onlineanwendungen und Datenbanken unterstützt es den gesamten wissenschaftlichen Arbeitsprozess und hat zudem seine eigene Forschung kontinuierlich ausgeweitet. Ich danke allen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, aber auch den Freunden des ZPID in Universität, Beirat und Fachgesellschaften für ihren Beitrag zu dieser Erfolgsgeschichte“, so die Ministerpräsidentin.
Geschäftsführer Dr. Gabriel Schui, der selbst bereits 22 Jahre Teil des Instituts ist, ließ dessen Geschichte Revue passieren. Gerade in den Anwendungen für Forschende in der Psychologie wurde deutlich, wie sehr das Institut von der rasanten technischen Entwicklung profitieren konnte. Während in den Anfangsjahren Literaturlisten noch per Paket aus den USA versandt wurden, konnte in den späten achtziger Jahren ein Akustikkoppler PC und Telefonleitung verbinden, um Daten zu übertragen. Wenig später bildete das Internet die Basis aller Produkte und Dienstleistungen des ZPID.
Gastredner Prof. Dr. Karl-Heinz Renner, 2. Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), verwies auf zahlreiche Projekte und auch Potenziale der Zusammenarbeit beider Institutionen: “Ich selbst habe schon früh als Student und auch später in Forschung und Lehre vom ZPID profitiert. Wir alle in der Psychologie können stolz sein, das ZPID zu haben.”
Heute bietet das Institut mit einem mehr als 60-köpfigen Team eine Informations- und Dokumentationsinfrastruktur für die Psychologie in den deutschsprachigen Ländern an. Es unterstützt – orientiert an einem idealtypischen Forschungszyklus – den gesamten wissenschaftlichen Arbeitsprozess von der Literaturrecherche und Studienplanung über die Datenerhebung und -auswertung bis hin zur Dokumentation, Archivierung und Publikation von Ergebnissen. Es ist dem Gedanken der Open Science verpflichtet und versteht sich als Public-Open-Science-Institut für die Psychologie. Seine Ursprünge sind noch heute im Namen ZPID, „Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation“, sichtbar. Dieses Akronym hatte sich das Projekt vor über 50 Jahren gegeben.
Ausführliche Informationen zur Entwicklung und Stimmen zum Jubiläum finden Sie unter diesem Link: https://leibniz-psychology.org/institut/entwicklung/