Das Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) stellt psychologische Testverfahren bereit und macht diese kostenfrei zugänglich. Seit Beginn des Jahres sind zu den über 200 bereits vorgehaltenen Tests sechs neue hinzugekommen. “Allen gemeinsam ist, dass sie in den klinischen Bereich fallen”, berichtet Dipl.-Psych. Gülay Karadere, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Open Test Archive. “Themen sind Halluzination, Depression, Krebs, Stress, Defeat und Entrapment, also negative Gefühlszustände, die zu Depressionen und anderen Störungen führen können.”
Die neuen Tests im Überblick:
- Die deutsche Fassung des LSHS-G (Launay-Slade Hallucination Scale Revised) dient dazu, mit 12 Fragen halluzinatorische Erfahrungen bei gesunden Erwachsenen im deutschen Sprachraum zu erfassen.
- Der Test NPO-11 ist ein Screening zur Einschätzung des psychosozialen Nachsorgebedarfs in der pädiatrischen Onkologie
- Mit der deutschen Fassung des PDI-G (Peters et al. Delusions Inventory) wird auf drei Dimensionen (Besorgnis, Zeitliche Beschäftigung, Überzeugungsstärke) subklinischer Wahn bei Erwachsenen erfasst.
- Die Revision des Stress- und Coping-Inventars (SCI) erfasst mit insgesamt sieben Skalen und insgesamt 45 Items psychische Stressbelastung, Stresssymptome und Stressbewältigungsstrategien.
- Die SDES ist die Deutsche Version der Short Defeat and Entrapment Scale und dient der Erfassung der Konstrukte Defeat und Entrapment mit je 4 Items.
- Die SDS (Satow® Depression Scale) dient der Erfassung des Schweregrades einer depressiven Stimmung anhand von vier Subskalen (motivationale, emotionale, kognitive und somatische Anteile einer depressiven Symptomatik).
Hinzu kommt die Aktualisierung des bereits 2022 veröffentlichten VA-MeCo (Video-Based Assessment of Medical Communication Competence). Dieser Test erfasst die basale medizinische Gesprächsführungskompetenz von Medizinstudierenden.