"Die Konferenz war eine großartige Gelegenheit, von anderen Wissenschaftlern zu hören wie man Wissenschaft offener machen könnte", sagte Simine Vazire, Professorin an der University of California und eine Impulsrednerin der Konferenz. "Ich habe es besonders genossen, so vielen herausragenden NachwuchswissenschaftlerInnen zuzuhören - meiner Meinung nach waren sie die Highlights des Treffens."
Als Reaktion auf die Replikationskrise in der Psychologie wurden in den vergangenen sechs Jahren verschiedene Standards für offene Wissenschaft entwickelt und umgesetzt wie Prä-Registrierungen, Offenlegung von Forschungsdaten oder Leitlinien zur Transparenz. "Initiativen zu unterstützen, die offene Wissenschaft fördern wie z. B. eine solche Konferenz, ist mir sehr wichtig", sagte Moritz Heene, Professor an der LMU München und einer der Organisatoren, über seine Motivation, eine solche Konferenz abzuhalten.
Das allgemeine Ziel war es, einen relativ breiten Überblick darüber zu geben, was bisher erreicht wurde und was noch nicht, welche Probleme es noch gibt und ob die oben genannten offenen wissenschaftlichen Standards zu neuen Erkenntnissen über psychologische Phänomene geführt haben.
Eigens aus den USA angereist
Peter Steiner, Professor an der University of Wisconsin-Madison, reiste extra für die Open-Science-Konferenz nach Trier, um Wissenschaftlern in Europa seine eigenen Arbeiten zur Replikation vorzustellen und zu erfahren, was die derzeit diskutierten offenen wissenschaftlichen Fragen in Europa und der Psychologie sind. "Ich habe die Teilnahme an der Konferenz wegen ihres hervorragenden Programms mit sehr interessanten Impulsreden und qualitativ hochwertigen Vorträgen sehr genossen", sagte Steiner. "Mir gefiel besonders das breite Spektrum der Themen, die während der Konferenz behandelt wurden, von der Prä-Registrierung und Replikation bis hin zu Publikationsbias und p-Hacking."
Auch Moritz Heene zog ein positives Fazit: "Die Konferenz war vom ZPID sehr gut organisiert und damit eine der angenehmsten und aufschlussreichsten Konferenzen, die ich bisher besucht habe. Darüber hinaus brachte sie eine Gruppe von hauptsächlich jungen Open-Science-Enthusiasten zusammen, die ein breites Spektrum an Open-Science-Themen präsentierten und diskutierten. Ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Arbeit zu präsentieren und zu diskutieren, ist ein Baustein für die Zukunft der offenen Wissenschaft in der Psychologie." Heene kann sich durchaus vorstellen, eine weitere Open-Science-Konferenz zu organisieren.
Könnte diese wieder in Trier stattfinden? ZPID-Direktor Michael Bosnjak: "Angesichts der hervorragenden Bewertungen, die wir von den Teilnehmern erhalten haben, sind wir bereit, eine zweite Veranstaltung zu auszurichten.” Wer sich vorstellen kann, als Organisator mitzuwirken, darf sich gerne melden.
Die Vorträge der Impulsredner/-innen Simine Vazire, Greg Francis, Richard D. Morey und Tom Hardwicke sind als Video über das Media Center des ZPID erhältlich.
Die Abstract-Sammlung der Konferenz, das Programm und die Präsentationsfolien finden Sie im ZPID-Repositorium.