Der Beirat wurde anlässlich der Istanbul-Konvention vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingesetzt und arbeitet mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und dem Bundeskriminalamt (BKA) zusammen. Es sollen Dunkelfeld-Zahlen erhoben werden, wie viele Männer und Frauen in Deutschland von häuslicher Gewalt betroffen sind. Die Befunde werden für politisches Handeln und für Aussagen zur Wirksamkeit erfolgter politischer Maßnahmen benötigt.
Der Beirat hat die Aufgabe, den gesamten Prozess der Dunkelfeld-Befragung zu begleiten und das BMFSFJ, das BMI und das BKA in allen Fragen zur Opferbefragung zu beraten sowie das BKA bei der Konzipierung des Fragebogens zu unterstützen.
Bosnjak leitet das ZPID und ist Professor für Psychologische Methodenlehre an der Universität Trier. Er verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Datenerhebung und Umfrageforschung, war für den Aufbau des GESIS-Panels verantwortlich, einer groß angelegten Panelinfrastruktur beim ZPID-Kooperationspartner GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, und hat vielfach Artikel über Fragen der Datenerhebung in hochrangigen Zeitschriften veröffentlicht, wie z. B. in Public Opinion Quarterly, Social Science Computer Review, Journal of Survey Statistics and Methodology und Survey Research Methods.
"Ich freue mich sehr einen Beitrag leisten zu dürfen, eine aktuelle Datenbasis für dieses gesellschaftlich hoch relevante Thema zu schaffen, sodass daraus wirksame politische Maßnahmen abgeleitet werden können.", sagt Prof. Bosnjak.
In den vergangenen Jahren sind vermehrt Forderungen nach aktuellen Zahlen zur Gewaltbetroffenheit an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) herangetragen worden. Das BMFSFJ hat mit der Studie "Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland" letztmalig 2004 repräsentative Dunkelfeld-Zahlen zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland veröffentlicht. Erstmals wird nun auch Gewalt gegen Männer abgefragt.