Durch die COVID-19-Pandemie wurden Mitte März eine Vielzahl staatlich verordneter Maßnahmen eingeführt, die das Erleben und Verhalten der Bevölkerung in unterschiedlichem Maße prägen. Die Maßnahmen reichen von Empfehlungen wie Abstandsregelungen bis hin zur Schließung von Geschäften und dem Verbot von Versammlungen und Demonstrationen. Die Bundesländer setzten die Empfehlungen ganz unterschiedlich um.
"Die Abbildung der Maßnahmen ist dabei wissenschaftlich von großem Interesse - sei es als dezidiertes Forschungsthema, z. B. die Rolle der Maßnahmen für menschliches Erleben und Verhalten, oder als Kontrollvariablen bei in dieser Zeit durchgeführten Studien", so Dr. Holger Steinmetz, Leiter des Bereichs Big Data am ZPID.
Das ZPID stellt der wissenschaftlichen Gemeinschaft nun einen längsschnittlichen Datensatz zur Verfügung, der die Lockdown-Maßnahmen auf Tagesebene für die einzelnen deutschen Bundesländer abbildet. Im Vergleich zu anderen vorhandenen Datensätzen handelt es sich um eine tägliche Zeitreihe, die den Tag der Einführung, die Verlängerung oder das Auslaufen der jeweiligen Maßnahme verfolgt. Das Projekt ist ein Open-Source-Projekt, bei dem in regelmäßigen - etwa monatlichen - Abständen Aktualisierungen geplant sind.
Der Datensatz ist hier frei zugänglich:
http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.3020
Die dazugehörige Dokumentation findet sich hier:
http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.3019