"Zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland haben während der Präsentation unseres Posters nicht nur Interesse an dem Verfahren zur Verbesserung der Glaubwürdigkeit empirischer Forschung gezeigt, sondern sich auch nach der Adaptierbarkeit für andere Disziplinen erkundigt", sagte PD Dr. Erich Weichselgartner, Leiter der Archivierungs- und Veröffentlichungsdienste am ZPID.
94 Beiträge waren nach Angaben des Veranstalters für die Posterpräsentation der Konferenz eingereicht, 24 Beiträge ausgewählt worden. Die sieben herausragenden konnten zusätzlich in einem Kurzvortrag präsentiert werden - darunter der des ZPID.
Roland Ramthun erläuterte für das ZPID, welche Pläne es zur Förderung von Prä-Registrierung gibt. Das Public-Open-Science-Institut wird unter anderem anbieten, kostenfrei Daten im eigenen Online- oder Offline-Labor zu erheben, sofern die Studien vorab prä-registriert werden.
"Unsere konkreten Lösungsvorschläge für die Incentivierung von Prä-Registrierungsformaten erzeugte bei den psychologischen Fachteilnehmern ausgesprochen positive Rückmeldungen", sagte Ramthun. "Positiv überrascht hat mich aber auch das Interesse anderer Disziplinen wie Ökonometrie, Digital Humanities und Mathematik an Prä-Registrierungen. Hier sehe ich das Potential, zukünftig unsere Erkenntnisse im Aufbau des Formats weiterzugeben und gegebenfalls die Entwicklung disziplinspezifischer Adaptionen zu erleichtern."
Schon jetzt nimmt das ZPID Studienprotokolle entgegen. Stefanie Mueller, Leiterin Studienplanungs-, Datenerhebungs- und Datenanalysedienste: "Das Leitthema der Konferenz, den Übergang vom Aussprechen reiner Empfehlungen zur Implementierung zu vollziehen, wird durch unseren Prä-Registrierungsservice bereits erleichtert. Studienprotokolle können schon heute in unser Repositorium eingestellt werden und tragen somit zu erhöhter Transparenz des wissenschaftlichen Prozesses zwischen Planung und Publikation bei. Durch das Angebot der kostenfreien Nutzung unseres Labors nach erfolgreich begutachteter Prä-Registrierung wollen wir die Forschenden zusätzlich darin unterstützen, diesen Dienst zu nutzen."
Die weitere Planung sieht vor, dass es bis Ende des Jahres eine Prototyp-Software geben soll, mit der sich Protokolle leicht erstellen und in PsychArchives, dem Repositorium des ZPID, einstellen lassen sollen. Das Offline-Labor soll im kommenden Jahr vollständig nutzbar sein.
Das Poster und der Vortrag "Registered Reports in Psychology: Why, for whom and how?" sind über PsychArchives abrufbar.
Wenn Sie ein Studienprotokoll am ZPID einreichen möchten oder Fragen dazu haben, kontaktieren Sie Stefanie Mueller, stm(at)leibniz-psychology.org.