Viel Neues und viele Kontakte bei der ZPID-Doppelkonferenz - Fortsetzung folgt

Das Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) hatte die Konferenzen vom 7. bis 12. Juni an seinem Standort in Trier organisiert.

Sie bot die Möglichkeit, sich über vielfältige Anwendungsbereiche zu informieren, Neues kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen - die ZPID-Doppelkonferenz zu den Themen "Big Data in Psychology" und "Research Synthesis". Sechs Tage waren gefüllt mit Impulsvorträgen, Sessions und Workshops. Mehr als 150 Teilnehmer waren gekommen, die renommierten Impulsredner aus der ganzen Welt angereist - aus China, Europa und den USA. 

Es war eine Konferenz, die viel Neues aufzeigte. Mike Cheung, Professor an der National University of Singapore, stellte in seinem Vortrag "Testing Model-Driven Hypotheses with Big Data" fest, dass Psychologen aktuell nicht die Hauptakteure der Big-Data-Bewegung sind. Aber ihre Stärke liege in den psychologischen Theorien und fortgeschrittenen multivariaten Techniken.

Das sieht auch Steffi Pohl so, Juniorprofessorin für Methoden und Evaluation/Qualitätssicherung an der Freien Universität Berlin, und Konferenzteilnehmerin: "Ich finde es wichtig, dass die Psychologie zum Thema Big Data Stellung bezieht und ihre Theoriestärke einbringt. Mit der Konferenz wurde dies forciert, gebündelt und sichtbar gemacht. Die eingeladenen international renommierten Sprecher*innen waren beeindruckend. Sehr gelungen war auch das Konzept, welches viel Gelegenheit zum Austausch mit den Sprecher*innen sowie unter den Teilnehmer*innen gab."

Das aufeinanderfolgende Konferenzformat sei besonders für die beiden Themen Big Data und Research Synthesis geeignet, sagt Fred Oswald, Professor an der Rice University, USA, und einer der Impulsredner der Konferenz: "Große Datenmengen stehen zunehmend in Studien zur Verfügung, die neue Forschungsfragen aufwerfen und sozialwissenschaftliche Analysemethoden erfordern. Aber auch der exponentielle Anstieg der Forschungsergebnisse, beschleunigt durch die offene Wissenschaftsbewegung, ist selbst zu einer großen Datenherausforderung geworden, die notwendigerweise die Entwicklung moderner Werkzeuge für die Forschungssynthesen vorantreibt".

Veranstaltungsort im kommenden Jahr ist Dubrovnik in Kroatien

Breit angelegt waren auch die Themen. "Erlauben bestimmte digitale Verhaltensspuren Vorhersagen darüber, ob Kunden ihren Energieversorger wechseln?", "Gibt es einen Zusammenhang zwischen in sozialen Medien geteilten politischen Ansichten und der Einstellung zu innovativen Mobilitätsformen?" oder "Gibt es einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Wohlbefinden?" sind nur drei Beispiele. Die einen mochten die Vielfalt, andere haben Verbesserungsvorschläge wie Pia Tio, Doktorandin an der Tilburg Universität und der Universität von Amsterdam: "Ich frage mich, ob man die Konferenz verbessern könnte, in dem man verschiedene Sessions zeitgleich anbietet."

Eine Fortsetzung wird es bereits im kommenden Jahr geben. Dann wird die Big-Data- und Research-Synthesis-Konferenz in Dubrovnik, Kroatien stattfinden, vom 27. bis 31. Mai 2019. Mike Cheung empfiehlt dabei zu sein: "Ich habe die Konferenzen zu Big Data in Psychology 2018 and Research Synthesis 2018 sehr genossen. Ich empfehle jedem, der sich für die Themen interessiert, im nächsten Jahr daran teilzunehmen."

Folien von Präsentationen sind für beide Konferenzen verfügbar über PsychArchives, ZPIDs disziplinspezifischem Repositorium für die Psychologie.
Big Data in Psychology: https://bit.ly/2HPT7vd
Research Synthesis: https://bit.ly/2l9emis

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