Mit PsychArchvies bietet das ZPID Forschenden bereits eine Plattform für die Veröffentlichung von wissenschaftlichem Material mit Psychologiebezug unter freier Lizenzierung. Angelehnt an die überarbeiteten Empfehlungen zu Management und Bereitstellung von Forschungsdaten in der Psychologie der Deutschen Gesellschaft für Psychologie entspricht dies einer praktischen Umsetzung der Zugangsklasse 0. In der weiteren Realisierung des DGPs-Konzepts hat das ZPID nun auch die darin beschriebene Zugangsklasse 1 ("open data/conditional access" bzw. "scientific use") implementiert.
Dazu wurde in einem ersten Schritt mit Dr. Till Kreutzer der Kanzlei iRights.Law und der Bereichsleitung der Archivierungs- und Veröffentlichungsdienste des ZPID ein Standardlizenzvertrag für wissenschaftliche Nutzungszwecke entwickelt, der sich an den DGPs-Empfehlungen orientiert. Das Gestaltungsziel war hierbei Kürze bei gleichzeitiger Adressierung häufiger praktischer Fragen Forschender. Ein entsprechend intensiver, mehrfacher Abstimmungs- und Rückkopplungsprozess mit Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern war Teil der Erstellung der Lizenz. Die License for scientific purposes ("Scientific Use License") ist veröffentlicht und kann selbst unter einer freien Lizenz, z.B. von anderen wissenschaftlichen Infrastrukturen und Forschenden, nachgenutzt werden.
In einem zweiten Schritt wurde PsychArchives weiterentwickelt, um Forschenden die Möglichkeit zu geben Material unter der License for scientific purposes hochzuladen und zu veröffentlichen. Für Datennehmende ist der Abruf von Material für wissenschaftliche Zwecke ebenfalls stark erleichtert. Es ist die License for scientific purposes abzuschließen, sowie eine Auskunft zur geplanten Nutzung zu geben. Das Material steht dann sofort zum Download bereit und die Datengebenden werden über den beabsichtigten Nutzungszweck informiert.
"Ich freue mich besonders, dass Datengebende für Material unter der License for scientific purposes ab sofort viel bessere Einblicke erhalten zu welchen Zwecken es konkret nachgenutzt wird. Zu häufig werden Materialien irgendwo abgelegt und wenn überhaupt gibt es im Nachgang rein quantitative Abrufzahlen. Mit der der Umsetzung der Zugangsklasse 1 wird es für Forschende möglich neben quantitativen auch unmittelbar qualitative Einsichten zu wissenschaftlichen Vorhaben mit ihrem Material zu erhalten." sagt Roland Ramthun, Bereichsleiter der Archivierungs- und Veröffentlichungsdienste am ZPID.
Die neuen Funktionalitäten der “scientific use” Zugangsklasse 1 für Datennehmende und Datengebende können in PsychArchives genutzt werden.