Das Offline-Labor wird seinen Standort in Trier haben. Es soll mit modernster Eye-Tracking-Technik ausgestattet sein.
Das Angebot wird der psychologischen Profession zur Datenerhebung zur Verfügung stehen. "Ein wichtiger und weiterer Schritt in Richtung Open Science", sagt Müller. "Forschenden wird die Möglichkeit gegeben, Fragestellung und Methoden ihrer Studie bei uns zu prä-registrieren, und dann Daten kostenfrei in unserem Labor erheben zu lassen. Die Daten werden in PsychArchives archiviert und stehen – je nach gewähltem Lizenzmodell – der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung."
Eine ZPID-Befragung unter Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) hat ergeben, dass ein Bedarf an einem solchen Labor in allen Bereichen der Psychologie besteht und demzufolge ein breites Spektrum an Forschungsthemen zu erwarten ist.
"Mischung aus Service und Technik hat mich gereizt"
Über ihre neue Aufgabe am ZPID sagt Müller: "Besonders gereizt hat mich die Mischung aus Service und Technik. Experimente zu planen und zum Laufen zu bringen hat mir neben der Datenanalyse auch in meiner eigenen Forschungstätigkeit schon am meisten Spaß gemacht. Durch meinen Forschungsschwerpunkt in der Somatosensorik in Verbindung mit den Methoden eye-tracking und fMRT musste ich schon oft kreative Lösungen für Versuchsaufbauten entwickeln." Nun sei sie sehr gespannt darauf, welche Forschungsfragen aus den unterschiedlichen Bereichen der Psychologie am ZPID eingehen werden.
Zuvor hat Müller als Postdoktorandin an der Justus-Liebig-Universität Giessen in der Abteilung Allgemeine Psychologie gearbeitet. Dort hat sie 2014 auch promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Referenzsysteme somatosensorischer Zielreize und die neuronale Verarbeitung haptischer Merkmale.
"Frau Dr. Müller ist ausgewiesene Expertin in genau den Bereichen, die wir am ZPID zum Aufbau und Betrieb von PsychLab benötigen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit und die neuen Datenerhebungsangebote, die Frau Dr. Müller für unsere Nutzerinnen und Nutzer entwickeln wird," sagt ZPID-Direktor Prof. Dr. Michael Bosnjak.
Ziel des ZPID ist, künftig den gesamten empirischen Forschungszyklus abzudecken und für jede Phase forschungsbasierte Infrastrukturangebote für die Psychologie und angrenzende Disziplinen anbieten zu können: Informations- und Recherchedienste, Studienplanungs-, Datenerhebungs- und Datenanalysedienste – zu denen PsychLab gehört - sowie Archivierungs- und Veröffentlichungsdienste.