Prä-registrierte Meta-Analyse zu Gewichtsstigmatisierung ist Top-downloaded-Artikel in Obesity Reviews

Eine prä-registrierte Meta-Analyse über den Zusammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und psychischer Gesundheit, die in der Zeitschrift Obesity Reviews erschienen ist, gehört zu den Top-Downloads in der jüngeren Geschichte des Verlags. ZPID-Direktor Michael Bosnjak ist einer der Co-Autoren.

Christine Emmer (Universität Mannheim), Michael Bosnjak (ZPID) und Jutta Mata (Universität Mannheim) haben den Zusammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und psychischer Gesundheit untersucht.

"Es gibt beträchtliche Forschungsarbeiten über den Zusammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und psychischer Gesundheit, aber bisher gibt es noch keine quantitative Synthese der empirischen Evidenz", sagt Jutta Mata. "Diese Meta-Analyse füllt diese Lücke. Alter, Geschlecht und Faktoren, von denen angenommen wird, dass sie eine schützende Rolle spielen, wurden als potenzielle Moderatoren getestet."

Während sich der Zusammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und psychischer Gesundheit erwartungsgemäß bestätigte, mussten überraschenderweise alle theoretisch vermuteten Moderatorhypothesen verworfen werden. Das Körpergewicht war ein signifikanter Moderator, was auf einen stärkeren Zusammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und verminderter psychischer Gesundheit mit steigendem Body-Mass-Index hinweist. Zukünftige Forschung könnte sich darauf konzentrieren, die Heterogenität der Befunde zu erklären und die Kausalität sowie mögliche zugrunde liegende Mechanismen zu prüfen.

 "Wir freuen uns, dass die Meta-Analyse so gut aufgenommen wird, da sie die Relevanz der Gewichtsstigmatisierung als gesellschaftliches Thema unterstreicht", sagt Christine Emmer, Erstautorin der Studie. "Ein Drittel der Weltbevölkerung ist von Übergewicht oder Adipositas betroffen. Der starke Zusammenhang zwischen Gewichtsstigmatisierung und psychischer Gesundheit legt nahe, dass die Bekämpfung der Gewichtsstigmatisierung ein vielversprechender Weg ist, um psychisches Wohlbefinden zu schützen. Die Aufklärung über Übergewicht und Gewichtsstigmatisierung sowie über Strategien zum Schutz vor Stigmatisierung ist eine wichtige Herausforderung für eine bessere psychische Gesundheit auf globaler Ebene."

"Prä-registrierte Meta-Analysen im Allgemeinen und diese Synthese im Besonderen ergeben in der Regel überraschende und vertrauenswürdige Erkenntnisse, die die Theorieentwicklung und Maßnahmen der öffentlichen Politik entscheidend prägen", sagt ZPID-Direktor Professor Bosnjak. 

Meta-Analysen sind ein Anliegen des ZPID. Der Forschungsbereich "Forschungssynthesen in der Psychologie" konzentriert sich sogar darauf, um unter anderem einen Beitrag zur aktuellen Diskussion um Replizierbarkeit, Transparenz und Forschungsintegrität in der Psychologie zu leisten.

Der Artikel "The association between weight stigma and mental health: A meta‐analysis" ist frei zugänglich: https://doi.org/10.1111/obr.12935. Die Studie wurde prä-registriert.
 

 

 

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