Nach fast 40 Jahren: »Tschüss, ZPID!«

Der langjährige Leiter der ZPID-Dokumentationsabteilung, Jürgen Wiesenhütter, ist in Ruhestand gegangen. Nun hat die Abteilung mit Veronika Kuhberg nicht nur eine neue Leiterin, sondern auch einen neuen Namen.

Veronika Kuhberg, Michael Bosnjak, Jürgen Wiesenhütter (von links)

Mit der Frage nach einem Praktikum hat es für Jürgen Wiesenhütter beim Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) angefangen. Nun ist der langjährige Leiter der Abteilung Dokumentation in Ruhestand gegangen.

Einen Praktikumsplatz hat der Diplom-Psychologe 1978 nicht bekommen, dafür gleich einen festen Job. Nach ersten Pionierarbeiten in der Fachdokumentation und elektronischen Datenbankrecherche war er mit dabei, als 1982 die psychologische Referenzdatenbank PSYNDEX an den Start ging.

Die technische Entwicklung habe seine Arbeit am weitreichendsten verändert, sagt Wiesenhütter: »Die ersten Dokumentationen haben wir mit der Schreibmaschine gemacht und dann weitergegeben, so dass sie extern erfasst wurden.« Als Computer als Arbeitsgeräte aufkamen, sei das ZPID vorneweg mitgegangen. »Das Internet hat die Arbeit und die Zugangsmöglichkeiten zu den Informationen dann noch einmal revolutioniert.«

»Traditionelle Datenbanken können viel mehr leisten«

Beim Gedanken daran wird er etwas nachdenklich. Er beobachtet, dass mancher Wissenschaftler sich an eine einfache Suche mit Google gewöhnt. »Traditionelle Datenbanken wie PSYNDEX können aber viel mehr leisten. Die dafür notwendigen Recherchefähigkeiten sollten erhalten bleiben«, sagt Wiesenhütter. Deshalb müsse das ZPID an den Kundenbedürfnissen dran bleiben und auch neue Angebote für Wissenschaftlicher und Praktiker schaffen. »Aber das wird auch getan«, sagt er zufrieden.

ZPID-Direktor Michael Bosnjak sagt: »Herr Wiesenhütter hat mit seinem Team in weiser Voraussicht die Grundlage für eine Reihe neuer ZPID-Angebote geschaffen, die wir in den nächsten Jahren schrittweise einführen werden. Nicht nur ich schätze seine fachliche Kompetenz gepaart mit seiner Herzlichkeit und Zuverlässigkeit.«

Nachfolgerin von Jürgen Wiesenhütter ist Veronika Kuhberg, die seit 2011 als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Dokumentation gearbeitet hat. Die Diplom-Psychologin freut sich darauf, die neue Ausrichtung des ZPID mitzugestalten.

Neue Ausrichtung, neue Bereichsbezeichnung

Ziel der Leitung ist, das Institut bis im Jahr 2025 zum Universalanbieter für forschungsbasierte Infrastrukturangebote in der Psychologie sowie angrenzender Fachbereiche zu entwickeln. »Spannend finde ich vor allem die Verbindung von Forschung und Infrastruktur, die es zuvor nicht in einem wie jetzt geplanten Ausmaß gab«, sagt Kuhberg. Neu wird auch der Name ihres Bereichs: Die Dokumentation firmiert künftig unter »Informations- und Recherchedienste« und zählt zu den Infrastrukturangeboten des ZPID.

Vorgenommen hat sich Kuhberg, die Arbeit ihres Bereichs sichtbarer zu machen. »Das Team leistet so viel«, sagt sie. Sie selbst auch. Denn neben der neuen Aufgabe arbeitet sie an ihrer Promotion, die sich mit Informationskompetenz und Informationsverhalten von jungen Menschen in Bezug auf Gesundheitsthemen beschäftigt.

»Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Frau Kuhberg in dieser für die Psychologie spannenden Zeit des Um- und Aufbruchs in Richtung Open Science«, sagt Michael Bosnjak.

Ansprechpartnerin

Bianca Weber
Öffentlichkeitsarbeit

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