Historisches Gerät des ZPID im Stadtmuseum Simeonstift

Akustikkoppler in der Ausstellung “Ausrangiert. Vergessene Alltagsgegenstände und ihre Geschichten”

Zwischen dem Scheibentelefon mit Brokatmantel und dem Tastentelefon liegt auch zeitlich der Akustikkoppler. In die zwei Muscheln des Akustikkopplers dataphon s 21 d wurde der Telefonhörer gelegt. Die akustischen Signale konnten Daten von einem Computer ortsunabhängig an einen anderen Computer übermitteln.

Der Akustikkoppler ist bis zum 27. Oktober 2024 in der Abteilung “Kommunikation” der Ausstellung "Ausrangiert. Vergessene Alltagsgegenstände und ihre Geschichten” im Trierer Stadtmuseum Simeonstift zu sehen. Fotos (2): Bettina Leuchtenberg, ZPID

Kaum vorstellbar in Zeiten von Internet, DSL und WLAN. Noch 1988 war ein heute seltsam anzuschauendes Utensil für die mobile Beschaffung von Informationen aus wissenschaftlichen Datenbanken unerlässlich: Der Akustikkoppler. 

„Mit diesem Akustikkoppler dataphon s 21 d haben wir 1988/89 unterwegs auf internationalen Kongressen und bei Vorträgen in Instituten live Literaturrecherchen in der Datenbank PSYNDEX vorgeführt“, erzählt Bernd Preuss, damals Mitarbeiter in der Öffentlichkeitsarbeit im Zentrum für psychologische Information und Dokumentation - heute Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). „Vor einer Recherche haben wir zunächst den PC mit dem Akustikkoppler, und diesen via Telefon- und Datenleitung mit dem Großrechner des damaligen Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln und der darauf zugänglichen Online-Datenbank PSYNDEX verbunden. Dafür mussten wir den Telefonhörer fest in die zwei schwarzen Gummimuscheln des Akustikkopplers drücken, eine höchst fragile Angelegenheit. Zusammen mit der mühsamen Anwahlprozedur verging schon mal eine stressige Viertelstunde, manchmal vor Publikum, bis die Leitung stand und wir endlich mit der Recherchevorführung beginnen konnten“, erinnert sich Preuss. 

Akustikkoppler - und auch das DIMDI - gibt es heute nicht mehr, Bernd Preuss ist im Ruhestand. PSYNDEX ist bis heute die Datenbank in der deutschsprachigen psychologischen Forschung, alle Angebote sind inzwischen kostenlos online zugänglich.

PSYNDEX Lit bietet Nachweise für psychologische Literatur aus den deutschsprachigen Ländern, Psychologinnen und Psychologen finden in PSYNDEX Interventions Interventionsstudien und -materialien. PSYNDEX Tests ist ein weiteres Segment mit umfassenden Informationen zu mehr als 8500 psychologischen und pädagogischen Testverfahren aus den deutschsprachigen Ländern.

Tipp

Der Akustikkoppler ist noch bis zum 27. Oktober 2024 in der Ausstellung  “Ausrangiert. Vergessene Alltagsgegenstände und ihre Geschichten” im Trierer Stadtmuseum Simeonstift zu sehen. Zu hören ist vor Ort auch ein Audiofile, in dem Bernd Preuss den Akustikkoppler anschaulich erläutert.

Stadtmuseum Simeonstift Trier

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Bettina Leuchtenberg
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