Mit Freunden kommunizieren, online shoppen und Musik hören - das Smartphone ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Während wir die verschieden Funktionen täglich nutzen, wird es gleichzeitig zum Beobachter unserer Aktivitäten.
Die Psychologie hat vor einiger Zeit den wissenschaftlichen Nutzen von Smartphones erkannt, um diese Aktivitäten jenseits der etablierten Fragebogenmethoden zu messen und zu untersuchen. Zudem gibt die Art, wie wir das Smartphone nutzen, Auskunft über unsere Vorlieben, Persönlichkeit, Stress und Stimmungen.
Die PhoneStudy, die das ZPID in Kooperation mit der LMU München durchführt, möchte durch die Erforschung dieser Daten wissenschaftliche Erkenntnisse ziehen. Verwendet wird hierzu eine speziell entwickelte Forschungs-App, mit der unter Einhaltung strengster Datenschutzrichtlinien Smartphone-Daten als auch Daten aus Fragebögen auf anonymem Weg erhoben werden.
Dr. Holger Steinmetz, Leiter des Bereichs "Big Data" am ZPID, sagt dazu: "Das Smartphone revolutioniert die Verhaltensmessung und erweitert die Möglichkeiten der Wissenschaft über die bewährten Laborexperimente und Befragungsmethoden hinaus. Dabei ist vor allem die Erforschung der Dynamik menschlichen Verhaltens, seiner Regelmäßigkeit als auch Veränderung spannend.
Mit diesen Methoden gehen aber auch Herausforderungen einher, was die Speicherung und Verarbeitung solcher großer Datenmengen angelangt als auch ihrer Analyse. Hier kann die Psychologie viel von anderen Forschungsdisziplinen lernen, für die Methoden der Erforschung dynamischer Prozesse seit jeher zum Repertoire gehört."
Das Team besteht aus Forschenden der Ludwig-Maximilians-Universität München und des ZPID. Die PhoneStudy ist ein interdisziplinäres Forschungsprojekt der Bereiche Psychologie, Informatik und Statistik der LMU München.
Die Teilnahme an der Studie beläuft sich auf eine Dauer von mehreren Monaten. Die Studie umfasst dabei drei Komponenten: eine automatische Datenerhebung, bei der die App die alltäglichen Nutzungsgewohnheiten der Studienteilnehmer/-innen aufzeichnet, Momentaufnahmen, bei der über einen Zeitraum von zwei Wochen mehrere kurze Fragebögen beantwortet werden sollen und längere Online-Fragebögen, die jeweils in der Mitte des Monats zu bearbeiten sind.