Berlin, 19. Oktober 2023: Für seine herausragenden Leistungen und sein langjähriges Engagement im Bereich der Migrationsforschung und Gewaltprävention wird Prof. Dr. Ulrich Wagner am 26. Oktober in Berlin der Deutsche Psychologie Preis 2023 im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung verliehen. Mit der Auszeichnung würdigen die auslobenden Organisationen seine Arbeit als Sozialpsychologe und Wissenschaftlicher Leiter des Wissenschafts-Praxis-Projekts „Einsicht - Marburg gegen Gewalt“.
Prof. Dr. Wagner hat den wissenschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Diskurs zum Themenkomplex Migration und Integration maßgeblich mitgeprägt und ist bis heute Impulsgeber für politische Entscheidungsprozesse. In diversen sozialpsychologischen Studien zur Akzeptanz von Geflüchteten im Zuge der Flüchtlingswellen konnte er zeigen, dass „der Kontakt auf Augenhöhe zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturkreise zu einer höheren Interkulturellen Kompetenz und stärkeren gegenseitigen Akzeptanz führt“. Der Sozialpsychologe verankerte die Kontakttheorie als wirksamen psychologischen Mechanismus zur Verbesserung von Intergruppenbeziehungen in der Öffentlichkeit.
Jury-Mitglied Prof. Gert Scobel, Wissenschaftsjournalist und Publizist, wird durch die Festveranstaltung führen sowie das Panel zum Thema „Integration und Gewaltprävention – wie gelingt es, psychologische Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen?“ moderieren. An dem Panel werden neben Prof. Dr. Ulrich Wagner, Prof. Dr. Dieter Frey von der LMU München, Experte für psychologische Problemlösungsansätze in der Praxis, Erich Marks, Experte für Gewaltprävention sowie die ehemalige Präsidentin des BDP und Laudatorin Dr. Meltem Avci-Werning teilnehmen. Im Vorfeld der Preisverleihung führte Prof. Gert Scobel ein Interview mit Prof. Ulrich Wagner zum Thema Migrationsforschung (Link zum Vimeo-Video).
Prof. Dr. Ulrich Wagner ist emeritierter Professor für Sozialpsychologie an der Philipps-Universität Marburg. Er engagiert sich auf nationaler und internationaler Ebene in verschiedenen Arbeitsgruppen und Gremien für die Psychologie als Wissenschaft und Beruf. So ist er Mitglied von Arbeitsgruppen zur Wissenschafts-Politik-Kommunikation und war als Delegierter der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen über viele Jahre Vorsitzender des EFPA-Board on Human Rights & Psychology.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP), die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) und das Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) würdigen mit diesem Preis herausragende Leistungen in der psychologischen Forschung, die sich durch eine hohe gesellschaftliche und praktische Bedeutung auszeichnen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre vergeben.